Die portugiesisch-sri-lankischen Beziehungen beschreiben das zwischenstaatliche Verhältnis zwischen Portugal und Sri Lanka. Die Länder unterhalten seit 1953 direkte diplomatischen Beziehungen. Ihre Beziehungen gelten als gut, jedoch noch wenig entwickelt. Wichtigstes Verbindungsglied ist die historische portugiesische Präsenz im heutigen Sri Lanka von 1506 bis 1658. So geht die Minderheit der Burgher zu einem Teil auf die Cafrinhas (Sri Lanka Kaffirs) zurück, eine Bevölkerungsgruppe, die aus den von den Portugiesen aus ihren afrikanischen Besitzungen hergebrachten Menschen entstand und hier eine eigene, bis heute erhaltene portugiesischbasierte Kreolsprache entwickelte. Die portugiesisch-niederländische Festung und Altstadt von Galle ist seit 1988 Weltkulturerbe und wird als einziges Bauwerk in Sri Lanka in der portugiesischen Denkmalliste SIPA geführt. Zum portugiesischen Vermächtnis in Sri Lanka gehören zudem eine Vielzahl sri-lankischer Familiennamen wie Fernando, Silva, Perera (von Pereira), Fonseka (von Fonseca), Caldera, Andradi (von Andrade) u. a., aber auch die Römisch-katholische Kirche in Sri Lanka, die heute mit etwa 6,1 % von insgesamt 7,3 % die große Mehrheit der Christen im Land stellt. Die heutigen politischen und wirtschaftlichen Beziehungen sind erst wenig entwickelt, auch auf Grund der anhaltenden innenpolitischen Krise Sri Lankas. Es besteht zudem nur eine sehr kleine gegenseitige Diaspora, lediglich in kultureller und sportlicher Beziehungen kommt es häufiger zu Kontakten. In Krisenzeiten halfen auch portugiesische Hilfsorganisationen wie die Assistência Médica Internacional (AMI) in Sri Lanka, insbesondere 2004, 2005 und 2014. Im Jahr 2015 waren 102 Staatsbürger Sri Lankas in Portugal gemeldet, davon mit 65 die meisten im Großraum der Hauptstadt Lissabon. 2019 waren 33 Einwohner Sri Lankas in Portugal geboren. Die genaue Zahl der portugiesischstämmigen Einwohner des Landes ist unbekannt, dürfte jedoch deutlich höher sein.
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